3 Länder Eck: Slovenien, Ungarn, Kroatien

Bevor ich mit meinem neuen Blog beginne, will ich mich erst einmal bei allen herzlichst bedanken, die mir auf dieser Reise beistehen und mir das auf diese Art ermöglichen.

Ich werde von hinten beginnen, vielen Dank an SQlab die im letzten Augenblick noch auf den Zug aufgestiegen sind und mit ihren Produkten (vor allem Sattel), mich noch nicht auf allen Vieren dahin kriechen lassen, euer Zeug ist echt der Hammer. Natürlich auch vielen Dank an Optik Werner aus Holzkirchen für den super Firepot, so macht Kochen spaß 😉

Sehr viel Dank an Pally`Hi und dem Bauer Peter die mich mit den absoluten goilsten Klamotten ever ausgestattet haben, ohne die ich frieren, schwitzen und stinken wie ein Iltis würde. Dazu haben sie noch einen ziemlich coolen Style 😉 Vielen vielen Dank dafür.

Zudem natürlich an Dragon Alliance und Nike Vision für die fantastischen Brillen, ich hoffe, dass die Dragon Brillen bald auf den Markt kommen und andere Leute begeistern können, sie sind einfach venominal und ultra stylisch. Also für alle die nicht wie ein 40 Jähriger Ausdauersportler herum fahren wollen 😉

Herzlichsten Dank natürlich an die Vroni von freedom & enterprise die das möglich gemacht hat.

Auch natürlich vielen vielen dank an Evoc, die mich als aller erstes unterstützten und dessen Produkte einfach der Wahnsinn sind, von der Handytasche bis zum Rucksack kann man bei euch nix falsch machen, einfach klasse euer Zeug. Danke Jessi

An diese Sponsoren, macht weiter so, Dank eurer Tag täglichen Arbeit und der Verbesserung an euren Produkten macht ihr es den Sportlern und Reisenden um einiges einfacher 😉

Last but not least kommt natürlich noch das Radhaus Schliersee/Miesbach. Diese junge engagierte Crew unter der Leitung von Felix Wolf, weiß ganz genau was sie tun. Das Bike ist klasse, ich schreib jetzt nicht mehr dazu, weil ich will nichts verschreien 😉 Aber kommt zu ihnen und es wird alles zu eurer Zufriedenheit erledigt werden. Natürlich auch danke an de „miaschbegga stoinroafn gmoaschaft“ 😉

Und natürlich vielen vielen Dank an meine Freundin, Familie und meinen Freunden die immer zu mir gestanden sind und mich nie von meinem großen Traum abbringen wollten, sondern immer hinter mir standen. Dickes bussal an alle

Natürlich auch an die Zimmerei Hirtreiter die es über ein Jahr mit mir aushalten mussten 😉

Martä ich bin dir einiges schuldig 🙂

So, jetzt geht es aber los.

 

22.Juli 2015

Nachdem ich sehr lange Zeit in der tourist info in Graz mit meinem Blog verbracht habe, musste ich noch versuchen meine Klamotten zu waschen und rechtzeitig aus der Stadt verschwinden um einen geeigneten Platz zum schlafen zu finden. Wer mich kennt, der weiß, dass die Stadt meine größte Hürde ist. Ich hasse es, zu viele Menschen und zu viel Hektik, aber Graz ist Gott sei Dank nicht die hektischte Stadt in der ich war. Ich suchte eine Wäscherei und wusch mein Gewand, jedoch ist mir gekommen, dass ich das meiste nicht in den Trockner schmeißen kann, sondern irgendwie im freien trocknen muss. Die Hitze war fast nicht zum aushalten (ca. 40°C). Ich nahm die gewaschenen Sachen und verstaute sie entfernt von meinen anderen Dingen in den Taschen. Jetzt kam der Punkt, ich musste aus der Stadt raus und das auch noch auf der richtigen Seite. Nach langem suchen, fand ich den richtigen Ausgang und spurte los in Richtung Slovenia. Man muss sagen, die Innenstadt von Graz ist echt schön, jedoch außen herum wird es sehr schäbig und sieht nicht nach einem Weltkulturerbe aus. Ab jetzt ging es eher etwas zögerlich dahin. Um meine Wäsche noch irgendwie trocken zu bekommen, suchte ich mir heute etwas früher einen Platz zum schlafen. Es kam ein kleines Schild, auf dem ein Naturschutzgebiet angeschrieben war, da musste ich natürlich hinein. Ich kam in einen schönen Wald mit einer großen Lichtung, an deren Rand ich mich nieder ließ. Meine Wäsche hängte ich über Äste und ich machte mir ein schönes kühles Bier auf um den Tag und die Hitze etwas hinter mir zu lassen. Nach 2 Bierchen, unzähligen erschlagen Mücken und 3 extrem unangenehmen Wespen, legte ich mich ins Zelt und versuchte zu schlafen. Wenn mir einer gesagt hätte, was für ein Lärm in einem intakten Wald vorherrscht, wäre ich trotzdem rein gegangen 🙂 Bei uns kann man in der Nacht mal Glück haben noch eine Eule zu hören, aber hier ging die Post ab. Rehe, Hirsche, Eulen und irgendein Tier das so schlimm schreit, dass man meint es wird gerade gequält, aber nach Fuchs hat es sich nicht angehört, eher irgendwas Vogelartiges. Wer eine Ahnung hat, kann sich gerne melden und es mir mitteilen. Es war also eine wilde Nacht mit vielen Aufwachmomenten als Tiere am Zelt waren oder irgendetwas geschrien hat 🙂

23.Juli 2015

An diesem Tag ist nichts gutes passiert 🙂 Ich hatte zu kämpfen, um auf ein paar Km zu kommen.

Als Ablenkung wollte ich erst einmal etwas frühstücken und bisschen meinen Hintern und die Beine schonen, doch ich habe meine Planungen ohne den Wespen abgeschlossen. Dieses unglaublich nervende Insekt war bei dieser Hitze so aggressiv, dass man nirgends länger als 10 Sekunden stehen konnte, ohne dass sie angriffen. Natürlich musste mich noch eine in den Hals stechen um alles perfekt zu gestalten. Was kann man machen, nichts 😉 es rentiert sich nicht über Dinge aufzuregen die passieren wie sie passieren, das hab ich auf meinen paar Reisen gelernt. Zu zweit ist es noch bisschen besser, weil man an seinem Mitreisenden etwas Frust abbauen kann 😀 Alleine jedoch hilft es dir gar nichts, somit bin ich in den Supermarkt gegangen, hab mir Zwiebeln geholt, aufgeschnitten und drauf gelegt, nach ca. 1 Stunde war die Schwellung weg und ich konnte normal weiter ziehen. Schön langsam merkte ich wie stellenweise die Muskeln nachließen, die Schultern mit dem Gewicht des Rucksacks zu kämpfen hatten und mein Hintern immer mehr, nicht direkt weh tat, sondern unangenehm an meinem Körper hing. Das Wetter verschlechterte sich auch zusehends und ich brach den Tag ab. Das Zelt stellte ich in einen kleinen Fichtenstrich zwischen Maisfeld und einem Seitenarm der Mur. Es rieselte immer wieder und das Donnern zog sich über Stunden dahin, aber wirklich was kommen wollte nicht. Ich mummelte mich ein und begann langsam einzuschlafen, als ich aus irgendeinem Grund wieder aufwachte und das verlangen hatte aufs Wasser zu schauen. Genau zu diesem Augenblick, schwamm eine ca. 50-70 cm lange, weise Bisamratte ganz gemütlich an mir vorbei. So, jetzt konnte ich genüsslich einschlafen 🙂

24.Juli 2015

Nach einer doch ruhigen Nacht ohne Gewitter, merkte ich, dass die 2 Tage die ich etwas langsamer angegangen bin, erste Wirkung zeigte. Die Muskeln hatten sich wieder erholt und der Poppes war auch nicht mehr so unter Druck. An diesem Tag war es echt wieder eine Freude auf dem Fahrrad zu sitzen und ich merkte es auch gleich an den vorbeifliegenden Km. Nach dieser Motivationsspritze und einer genauen Analyse der Weltkarte, wurde mir bewusst, dass ich ja gar nicht so weit von Ungarn entfernt bin, ich dort noch nie war und gerne mal im Plattensee schwimmen würde. Auf diese Analyse, folgte ein sehr schweres Streitgespräch mit mir selbst und es ging nach langem hin und her glücklicherweise zu meinen Gunsten aus und ich konnte den Weg nach Ungarn aufnehmen 🙂 Mein Weg sollte mich aber erst nach Bad Radkersburg bringen, welche Stadt durch die Mur getrennt ist und hier die Grenze zwischen Slowenien und Österreich verläuft.

Es ist eine schöne kleine idyllische Stadt über deren geschichtlichen verlauf ich gerne mehr erfahren hätte, aber das Museum leider zu spät aufmachte und ich meinen super Fluss nicht abbrechen wollte. Also machte ich mich auf den Weg über die Brücke nach Slowenien. Es ist irre zu begreifen, wie der Krieg eine einstig gemeinsame Stadt, einfach in 2 Hälften teilt und jeder Teil mittlerweile eine andere Sprache spricht und eine andere Kultur auslebt. Ich machte mich weiter auf nach Ungarn, nachdem ich förmlich dahin flog, musste ich aufpassen, dass ich nicht schneller durch Slowenien durch bin als ich es vor hatte. Somit lies ich mir Zeit und schaute mir die Dörfer und die Menschen etwas genauer an. Das Land selbst hat sich zu Österreich nicht viel verändert, ich fuhr seit Tagen nur an Maisfeldern vorbei, ab und zu waren auch Kürbisfelder für die Ölgewinnung dazwischen und ganz vereinzelt auch noch ein kleines Getreidefeld. Irgendwie war das früher doch mal anders?! Die Menschen hingegen sind sehr nett und gastfreundlich und hören gerne Metal, was mir persönlich gut gefällt 🙂 Auch die Frauen sind hier sehr hübsch und haben großteils echt schöne Figuren. Ich persönlich glaube ja, dass es daran liegt, dass hier Wurscht und Käse sehr teuer sind, dafür das Gemüse sehr preiswert ist 🙂 Nein, sie ernähren sich einfach gesünder und ich habe kein Fastfood Restaurant gesehen, dass wird es sein 😉

Nach einem langen Tag, suchte ich mir einen netten Platz in einem Maisfeld, schaute den Hasen zu und verkroch mich dann langsam nach einer schönen Dusche in mein Zelt.

25. Juli 2015

Am Vortag hab ich mich auf ca. 5 Km an die Slowenisch-Ungarische Grenze heran gearbeitet, aber ich wollte zumindest eine Nacht in Slowenien verbringen. Also war ich jetzt ziemlich schnell in Ungarn und suchte mir einen Markt um etwas zum Essen zu organisieren. Was ich immer wieder sehr amüsant an Grenzen finde, ist die Tatsache, dass die Straßen so weit man von dem anderen Land hinein schauen kann, immer top hergerichtet sind und danach mehr oder weniger schlechter werden, als würde keiner weiter gehen 😀 In der ersten Stadt war ich positiv überrascht, es war sauber, die Menschen waren freundlich und es schien alles in Richtung Aufstieg zu gehen für das Land. Jetzt wollte ich mir was zu Essen holen, nachdem es ein sehr spontaner Ausflug war, hatte ich noch nicht die Möglichkeit mich über das Land und die Sitten zu informieren. Das erste war, sie haben keinen Euro, somit suchte ich mir einen Automaten, weil am Samstag das wechseln anscheinend schwierig ist. Nach kurzer Suche und einem belegten Brot,machte ich mich wieder auf zum Plattensee. Zu den abertausenden Hektar Mais, gesellten sich nun auch riesige Sonnenblumenfelder hinzu und die Schilder von irgendwelchen Gen-Manipulatoren häuften sich. Das schöne war, dass es unglaublich weite Flächen mit Feldern und Wäldern gab und ein reges Treiben auf dem Boden und in der Luft herrschte. Die Wege zwischen den Dörfern wurden immer weiter und weiter, dass man teilweise bis zu 10-15 Km einfach nur durch Felder und Wälder fuhr. Zu Mittag fand ich eine kleine Lokalität mit Wifi, was hier nicht leicht zu finden ist, aber es doch einige Radfahrer und Urlauber auf dieser Straße gibt die es anscheinend benötigen können. Nach dem Aufenthalt hatte ich 3 Getränke, 1 Burger, 1 Salat und mir wurde noch mein ganzer Trinkbeutel mit kaltem Wasser befüllt. Das Ganze hat mich nicht ganz 8 Euro gekostet 🙂 Gestärkt setzte ich meinen Weg fort. Mit viel Glück durfte ich zwei Reh-Jungtiere aus 10m Entfernung beim grasen beobachten,leider flohen sie bei dem Versuch die Kamera aus dem Rucksack zu holen. Leider bahnte sich wieder ein heftiges Unwetter an und ich musste die Fahrt kurzzeitig unterbrechen. Nachdem die Supermärkte schon um halb 12 die Pforten schließen, blieb mir nur wieder der Weg in ein Lokal. Dies wiederum ist halb so schlimm, weil hier die Preise in einer Bar, in etwa den Preisen in unseren Supermärkten entsprechen. Bis auf einen wirklich heftigen Sturm blieb das Unwetter aus und ich konnte mich auf die Suche nach einem Schlafplatz machen. Ich fand Ihn auch, es war ein wunderschöner Platz in einem Waldstück, indem mir erst einmal ein Fuchs über den Weg lief, ein Hirsch guten Tag sagte und ich mich unter einem Hochstand breit machen konnte. Es waren unglaublich viele und aggressive Mücken unterwegs. Denen kam ich aber Gott sei Dank durch den Hochsitz über mir aus, es war das angenehmste Draußensitzen bei Nacht seit Tagen.Ich musste endlich mal nicht alle Sekunden um mich schlagen oder flüchten, somit ließ ich den Tag Tag sein und genoss die letzten hellen Augenblicke.

26.Juli 2015

Begleitet von den Geräuschen des Waldes wachte ich nach einer ruhigen Nacht genüsslich auf und stieg aus dem Zelt um alles fertig für die Abreise zu machen. Etwa 30m weiter genoss gerade ein Reh sein Frühstücksmahl und war sichtlich überfordert mit meiner plötzlichen Anwesenheit. Als es begriff was passiert, ging es langsam zurück in den Wald. Ich hingegen packte zusammen und machte mich auf zum Plattensee, bei dem ich erst Mittags ankam, weil ich doch recht lange geschlafen habe. Der Aufenthalt am Plattensee gestaltete sich relativ kurz, da es mich sehr schnell langweilte und es zum Baden zu kalt war. An diesem Punkt stellte sich mal wieder die Frage, Wohin? Im GPS hatte ich keine Karte von Ungarn, da ich mit dem Ausflug nicht gerechnet habe. Somit konnte ich mich nur nach der Himmelsrichtung richten und die hieß, Südwest. Jedoch gab mir die Straße eine andere Richtung vor,die ich aber nicht wirklich akzeptieren wollte und konnte. Durch den längeren Aufenthalt auf der Straße, fand ich einen Radweg der mir eher zusagte und auf den ich einschlug. Es ging ca. 20 Minuten dahin bis ich an einen Fluss kam wo eigentlich die Umkehr nötig geworden wäre. Hier begann ein Vogelschutzgebiet welches man nur mit Genehmigung betreten durfte. Da ich aber kein großer Freund von Vorschriften bin und mein Kompass mir eindeutig sagte, dass das mein Weg sei, musste ich ihm folgen 🙂 Es war die beste Entscheidung 🙂 Vor mir erschloss sich ein riesiges Sumpfgebiet mit unzähligen Vogelarten, von Eisvogel, über Reiher bis hin zu Rohrweihen. Ich denke es waren welche, so haben sie in meinen Büchern zumindest immer ausgeschaut :)Einfach ein unvergessliches Erlebnis und eine Freude dass es doch noch solche Fleckchen auf unserer Erde zu bestaunen gibt. Alles war perfekt, eine unglaubliche Natur und durch meinen Regelbruch bin ich sogar auf die richtige Straße gekommen 🙂 Ab jetzt ging es weiter über Hügel, durch Wälder und sogar vorbei an einem Büffelreservat. Um so schöner die Landschaft wurde um so mehr veränderten sich die Dörfer. Die Häuser wurden immer zerfallener, die Menschen immer grimmiger, teilweise dachte ich darüber nach ob sie hier einen Wettbewerb des grimmig Schauens durchführen. Es sollte mich aber noch zu dem Punkt führen, an dem ich etwas anders über Ungarn denken sollte. Ich kam in einen Ort, in dem ich dachte ich wäre in einem ganz anderen Land. Die Leute lebten in zerfallenen Häusern, hatten eine dunklere Hautfarbe und andere Gesichtszüge. Ein kleiner Junge kam aus einer Ausfahrt raus und rufte mir irgendetwas hinterher, das sich für mich nicht positiv angefühlt hat und mich dazu verleitete etwas schneller zu fahren, nach etwa 1 km normalisierte sich das Bild wieder und ich bekam Hunger. Es war Sonntag und somit alles geschlossen bis auf Bistros und Bars. Mit meiner sensiblen Nase fand ich natürlich auch das richtige Lokal (STOP BAR) 😉 Hier bestellte ich mir einen Burger, wie mir versichert wurde der beste in der ganzen Gegend, und ein Bier. Am Nachbartisch wurde sich unterhalten und man konnte deutsch erkennen, als es um die Frage des Namens unseres Finanzministers ging, gab ich mich zu erkennen. Es handelte sich hier um 2 Auswanderer die den Frühshop mitgenommen haben, aber ein spät mit dazu gefügt wurde 😀

Etwas später gesellte sich auch der Chef der Bar dazu, ebenfalls Auswanderer der sich in die Barbesitzerin verschaut hat 😉 Die beiden anderen mussten dann doch irgendwann das zeitliche segnen und somit unterhielt ich mich mit dem Alex. Ich nutzte das Gespräch um meine Eindrücke und Gedanken gegenüber Ungarn offen zu legen. Es war ein sehr nettes und aufschlussreiches Gespräch. Das viertel durch das ich zuvor gefahren bin,wird bewohnt von Sintis. Ich finde es sehr schade dass man sich kein Bild von ihnen machen kann, weil mein Zeug schneller weg wäre als ich schauen könnte. Ob es nur Vorurteile sind, kann ich nicht sagen oder widerlegen. Ich kann es mir nicht leisten es auszuprobieren, da ich jeden einzelnen Teil meines Gepäcks brauche 😉 ich musste kurz auf die Toilette und habe schon meinen ersten großen Fehler begangen wie ich es mir sagen lassen musste. In Gegensatz zu den Sintis klauen die Ungarn nicht alles, sondern nur den Teil den man zu viel hat. Mir viel schon auf wie auffällig unauffällig mein Rad begutachtet wurde, aber ich hatte Glück da ich unter Alex seinem Schutz stand. Man muss immer einen darum beten auf das Zeug aufzupassen, dann wird das in der Regel auch gut gehandhabt. Nach einem langen Gespräch machte ich mich mit einem nicht so guten Gefühl auf um mir einen Schlafplatz zu suchen, leider blieb mir nicht mehr genügend Zeit um einen schönen Platz zu suchen, da es dunkel wurde. Ich fuhr zu einem Wald der gerade abgeholzt wurde und lies mich dort nieder. Kurz und Knapp, er war genau so ätzend wie die Geschichten die ich zu verarbeiten hatte 😀

27. Juli 2015

Um 6 Uhr wurde ich von der ersten Maschine geweckt die in unmittelbarer Nähe an meinem Schlafplatz vorbei fuhr. Jetzt musste es schnell gehen, ich sprang raus aus meinem Zelt, verstaute alles in meinen Taschen und suchte schleunigst das Weite. Ab jetzt wurde es eher unangenehm, es regnete den ganzen Tag durch und kalt war es zudem, die Ortschaften wurden immer trüber und meine Stimmung auch. Man muss aber auch mit solchen Situationen leben und beschweren kann ich mich eh nicht 😉 Es ist halt so, ich radelte fleißig weiter und nahm Kurs auf Kroatien.

Wie so oft wendet sich alles zum Guten, die Ortschaften wurden wieder freundlicher und schöner, die Wolken lichteten sich und ich fand wieder einmal ein Naturschutzgebiet das ich zu meinem Schlafzimmer machte. Ich sah einen Schwarzstorch, vielleicht Bienenfresser und eine unglaublich schöne Natur. Das kurze regenfreie Zeitfenster nutzte ich um mein Zelt aufzustellen und etwas den Abend zu genießen. Mit dem Blick auf das nahe liegende Kroatien schlief ich ruhig und gut ein.

28.Juli 2015

Ich wurde leider wieder von Regentropfen geweckt. Meine Gedanken kreisten darum den Tag einfach im Zelt auszuharren, aber mein Tatendrang lockte mich doch raus und ich fuhr zu der Ungarisch-Kroatischen Grenze. Das erste mal brauchte ich meinen Pass zum Grenzübertritt. Was mir nicht direkt einleuchten will, ist die Frage, warum ist Ungarn in der EU und Kroatien nicht? Wer mir das sinnvoll erklären kann, soll das bitte machen. Hier ist es einfach der Hammer, die Menschen sind so unglaublich freundlich, sie sind gebildet, das Straßennetz existiert ;), sie haben fliesend Wasser und man fühlt sich ungefähr20 Jahre in die Zukunft versetzt wenn man über die Grenze kommt. Ich fuhr nach Virivitica und fand eine Bar (BOOM) mit Wifi. Man mag es kaum glauben, Internet und Menschen die ohne Mühe Englisch sprechen. Natürlich hörtsich das vielleicht dumm an, wenn man sagt der Kerl fährt um die halbe Welt und kommt jetzt so, aber man muss sich vorstellen wir sind hier nicht in Afrika oder Asien. Das hier ist die EU, so bin ich mir aber nicht vorgekommen und dann kommt man in ein Land das den Auflagen nicht entspricht und ist weiter wie ein EU Land. Wer hier wieder Geld eingestrichen hat ist die Frage 😉 Ich suchte mir ein Plätzchen bisschen außerhalb und war mal wieder im Maisfeld, an dem ich aber endlich einmal mein durchnässtes Zeug trocknen konnte 🙂 Zum Abend sagte noch Ein Fuchs und ein Rehbock gute Nacht und ich ging schlafen.

29. Juli 2015

Nachdem ich etwas länger geschlafen habe und ich meine Sachen nochmal versuchte etwas der Sonne auszusetzen ging es weiter nach Nasice. Wer die Landkarte betrachtet, wird vielleicht ahnen was ich vorhabe 😉 Auch hier ist leider nicht so viel passiert, die Landschaft bleibt eintönig maisig 🙂 Wobei man sagen muss, hier sind um einiges mehr Getreidefelder zu sehen ungefähr 50/50. Ich bin sehr froh darum, dass meine Tierkenntnisse relativ gut sind und ich mich für Kleinigkeiten sehr gut begeistern kann und die Kleinigkeiten auch sehe, sonst würde ich vor Langeweile durch Nichtveränderung eingehen. Nasice ist eine sehr schöne Stadt und wieder mit sehr schönen Menschen 😉 Jeder versucht hier ein anständiges Bild an den Tag zu legen und es durch Höflichkeit und Freundlichkeit zu unterstreichen. Ich dachte mein Eindruck den ich über Jahre von Kroatien sammeln durfte, jedoch nur an der Küstenregion, würde das hintere Festland etwas verwerfen, aber es hat es nur noch gestärkt. Ich bin froh, dass wir unsere Urlaube nicht in Italien verbracht haben, sondern in diesem wunderbaren Land.

Wie üblich fand ich wieder einen Platz im Maisfeld und ging schlafen 🙂

30. Juli 2015

Heute bin ich nach Dakovo gefahren und hab jetzt 6 Stunden am Rechner verbracht 😛 Dazu hab ich es geschafft meine Klamotten waschen zu lassen. Dakovo ist auf alle Fälle auch eine sehr sehenswerte Stadt, OK, die Städte hier sind eher so Miesbach groß,aber genau mein Geschmack 😀

Ja, jetzt schau ma mal von wo ich als nächstes schreibe oder wo ich noch war 😉

 

Ganz liebe Grüße

Robert